04. Nov 2025
Ein Tag im Zeichen der Musik und guter Gespräche auf Augenhöhe mit Landtagsabgeordnetem Guido Görtz
Ein ganz besonderes Erlebnis hatte unser inklusiver Lebenshilfe-Gospelchor „The Lord’s Singers“: Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Guido Görtz (CDU) aus dem Kreis Viersen besuchten wir den Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Chormitglied Agnes Brock hatte die Idee und den Kontakt hergestellt. Viele Bilder des Tages sind am Ende des Textes zu finden.
Morgens um 9 Uhr startete unser Bus in Richtung Düsseldorf. Nach einer kurzen Fahrt – samt Einsingen im Bus – und der Sicherheitskontrolle betraten wir den Landtag um kurz vor 10 Uhr. Zunächst konnten sich alle beim Frühstück stärken, bevor es um 10:30 Uhr weiterging ins Besucherzentrum des Landtags.
Dort wurde uns in Leichter Sprache die Geschichte des Landtags und einige Dinge zum Gebäude erklärt. Außerdem wurde ein kurzer Film über unser Bundesland Nordrhein-Westfalen auf einem sehr großen Bildschirm gezeigt – das fanden viele beeindruckend. Die runden Räume im Landtag sind extra so gestaltet, dass sich alle Anwesenden gut sehen können. Und durch die großen Fenster können die Bürgerinnen und Bürger einen Blick in den Landtag werfen. „So kann man sehen, wer über NRW bestimmt – und die Politiker können auch uns Bürger sehen“, fasste der Gästeführer es treffend zusammen. Um 11:30 Uhr durften wir selbst die Besuchertribüne des Plenarsaals betreten. Wir erfuhren, wer wo sitzt, wer etwas im Saal trinken darf und dass die Sitzungen über den ganzen Tag gehen.
Gegen 12 Uhr trafen wir dann unseren Gastgeber Guido Görtz im Ausschusssaal. „Ihr seht alle gut aus – und man merkt sofort: Ihr gehört zusammen!“, begrüßte er uns herzlich. Er erzählte, dass er aus Willich stammt, ursprünglich Stahlkaufmann gelernt hat und sich seit 1999 ehrenamtlich in der Politik engagiert. Seit 2022 ist er Mitglied des Landtags und arbeitet in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Europa und Internationales, Verkehr und Digitales.
Natürlich durfte auch Musik nicht fehlen: Zwischen den Gesprächsrunden sang der Chor immer wieder ein Lied – ein schöner Wechsel aus Fragen, Antworten und Gospelgesang.
Fragen aus der Gruppe – selbstbestimmt auf Augenhöhe
Die Themen unserer Fragen reichten vom Personalmangel in sozialen Einrichtungen über unser Filmprojekt „Ally – der Film“ bis hin zu Problemen der Barrierefreiheit in Willich-Anrath.
Ein Chormitglied sprach den Personalmangel an. Sie fühle sich unsicher und werde unruhig, wenn sie nicht genug betreut werde. Guido Görtz versprach, das Thema an den Landschaftsverband Rheinland (LVR) weiterzugeben. „Gerade in den Bereichen, in denen mit Menschen gearbeitet wird, muss genug Personal vorhanden sein“, sagte er. Geld sei knapp, weil die Wirtschaft zurzeit schwächer laufe – aber der Fachkräftemangel werde gezielt angegangen, auch durch internationale Anwerbung.
Geschäftsführer Michael Behrendt wies darauf hin, dass immer mehr Dokumentation die Arbeit am Menschen erschwere. Görtz nickte verständnisvoll: Auch aus dem Kita-Bereich kenne er dieses Problem persönlich. Er unterstütze die Idee, dass für jedes neue Gesetz drei alte entfallen sollten.
Großes Interesse zeigte Görtz auch am Lebenshilfe-Filmprojekt „Ally“ über ein Kind mit Down-Syndrom, das in der NS-Zeit Opfer der T4-Euthanasie wurde. Er kannte das Projekt bereits durch seinen Parteikollegen Andreas Gisbertz (Bürgermeister von Schwalmtal) und versprach, Unterstützungsmöglichkeiten zu prüfen – etwa durch eigene Spendenaktionen oder Kontakte zur Sparkassenstiftung.
Ein weiteres Anliegen betraf die Neersener Straße in Willich-Anrath, die für Rollstuhlfahrende zu eng ist. Görtz zeigte Verständnis, betonte aber, dass die räumliche Situation schwierig sei. Dennoch wolle er das Thema weiterverfolgen. Gemeinsam kam die Idee auf, an der Straße eine dauerhafte Geschwindigkeitsanzeigetafel zu installieren, damit sich die Autofahrenden besser an die dortigen Regeln halten.
Es war schön zu sehen, wie sich die Menschen mit Behinderung selbstbewusst und selbstbestimmt zu Themen äußerten, die sie bewegen. Und dass Guido Görtz die Fragen zugewandt auf Augenhöhe beantwortete.
Zum Abschluss versammelten sich alle im Foyer auf der großen Treppe zum Plenarsaal für ein gemeinsames Foto. Natürlich durfte auch hier Musik nicht fehlen – spontan erklang ein letztes kurzes Lied, das auch viele Besucherinnen und Besucher im Landtag mit Freude hörten.
Guido Görtz bedankte sich herzlich: „Den Besuch werde ich nicht vergessen. Ein Gospelchor wie The Lord’s Singers macht einfach gute Laune.“
Auch Chorleiterin Mirela Lazar bedankte sich im Namen des Chores für die freundliche Einladung und die offene, wertschätzende Atmosphäre.
Auf der Rückfahrt im Bus stimmten die Sängerinnen und Sänger noch einmal „Kumbaya, my Lord“ an – ein schöner Abschluss eines rundum gelungenen Ausflugs, der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.























































































