Wenn man die Öffentlichkeit nach Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen fragt, dann sind Stichworte wie Pflegebedürftigkeit und Fürsorge sofort präsent. Weniger bewusst ist, wie viel Bereicherung und lebendige, kulturelle Vielfalt Menschen mit Behinderungen einer Gemeinde zu geben haben. Das erkennt man oft erst im direkten Miteinander – zum Beispiel in St. Hubert, wo das „Haus Drabben am Zanger“ zum Mittelpunkt vieler Kultur- und Freizeitangebote geworden ist. Ein Angebot, das die kleine ländliche Gemeinde lebendiger und attraktiver macht. Für Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen.
Seit Mitte 1985 leben im „Haus Drabben“ Damen und Herren mit unterschiedlichen geistigen und körperlichen Behinderungen. Ein großer Gemeinschaftsraum dient Bewohnern, die nicht arbeiten, als Zentrum für die Tagesbeschäftigung. Darüber hinaus bieten ein Turnraum, ein Töpferraum mit eigenem Ofen und ein großes Außengelände mit zwei Terrassen viel Platz für Freizeitangebote.
Zu den besonderen Stärken der Gemeinschaft gehört das herzliche Miteinander der Bewohner mit den Bürgerinnen und Bürgern in St. Hubert. Aus gutem Grund, denn die kleine Gemeinde ist eng vernetzt mit dem Haus der Lebenshilfe: Das Sommerfest in „Haus Drabben“ gehört zu den wichtigsten Freizeitterminen im Dorf. Viele ortsansässige Vereine, Schulen und Kindergärten nehmen daran teil.
Umgekehrt ist die Lebenshilfe fester Bestandteil der übrigen Gemeindefeste, wie z.B. beim Kürbisfest oder auf dem Weihnachtsmarkt. Und auch im Alltag ist die Vernetzung da: Volkshochschule, Karnevals- und Sportvereine nutzen die Räume von „Haus Drabben“, umgekehrt ist die Theatergruppe „Die Fledermaus“ für St. Huberts Freizeitangebot wichtig und hoch geschätzt. In St. Hubert wird Inklusion im besten Sinne gelebt – in jede Richtung.
Daten und Fakten: